Professionelle Führungsaudits als großer Hebel für den Unternehmenserfolg

Unternehmen erleiden in der Krise nachhaltige Einbußen oder verlieren sogar ihre komplette Existenzberechtigung. Doch wie kann es denn überhaupt so weit kommen, es gibt doch ein Führungs-Team, das das Unternehmen bis dahin ja ganz ordentlich vorangebracht hat. In dieser Sondersituation wird vielleicht zum ersten Mal deutlich, dass z.B. der Chef immer zu viel allein entschieden hat und die Mitarbeiter und selbst die anderen Führungskräfte nur Ausführungsgehilfen waren. Einzelne Führungskräfte versagen. Notwendige Änderungen im Unternehmen brauchen viel zu lange, um nur einige weitere typische Beispiele für so eine Situation zu nennen.

Eine der Hauptursachen liegt darin, dass die Führungskräfte nicht regelmäßig bezüglich ihrer Funktionalität, Ergebniswirksamkeit und Fähigkeit, das Unternehmen nachhaltig nach vorne zu bringen, reflektiert und entwickelt werden. Führung ist in vielen Unternehmen irgendwie ein Selbstläufer, Führungskräfte sind scheinbar allwissende Naturtalente, die mit toller Begabung jedwede Geschäftssituation in der Lage sind zu meistern. Learning on the job ist dabei oft implizit das primäre Konzept.

Genau das systematisch und konsequent zu ändern, birgt ein sehr hohes Potenzial für die Zukunft eines Unternehmens. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für professionell aufgestellte Unternehmen ist daher ein bewusst entwickelter und zur Geschäftssituation bzw. Strategie stimmiger Führungsansatz. Dieser muss zwingend in der Lage sein, die Strategie operativ in Ergebnisse umzusetzen und perspektivisch weiterzuentwickeln. Dafür bedürfen die einzelne Führungskraft und die gesamte Führungsmannschaft selbst einer ständigen Überprüfung und strategischen Weiterentwicklung. Entsprechend ist es notwendig, in professionelle Führungsaudits für alle Führungskräfte bzgl. ihrer Kompetenz zu investieren:

• Entwicklung einer gemeinsamen Evaluationsbasis
• Bestandsaufnahme der vorhandenen Managementfähigkeiten und des Potenzials der Manager
• Gezielte Qualifikation und ständige Weiterentwicklung der Manager auf dieser Basis
• Entwicklung eines gemeinsamen Management- und Führungsverständnisses

Natürlich macht das alles viel Sinn, dennoch gibt es eine wesentliche Hürde für einen solchen Prozess. Evaluation von Führungskräften, landläufig mit Assessment bezeichnet, fördert immer die Sorge der Beteiligten, dieses Verfahren nicht zu bestehen und ggf. aussortiert zu werden. Häufig fängt diese Sorge bereits beim Top-Management bzw. der Geschäftsführung an. Es bedarf daher zuerst einer entsprechenden Einstimmung, die es erlaubt, möglichst angstfrei in einen solchen Prozess zu gehen. Und es bedarf selbstbewusster Führungskräfte, die das Bewusstsein für Selbstentwicklung tragen. Hier ist insbesondere die Geschäftsleitung gefordert bzw. in der Restrukturierung oder Sanierung auch der CRO. Jemand der meint, er weiß schon alles und genau, wo es lang geht, wird diesbezüglich nichts erreichen. Wenn es um die nachhaltige Weiterentwicklung geht, ist immer eine motivierte und engagierte Führungsmannschaft die Grundvoraussetzung für weiteren Erfolg.

Führungsevaluation ist allerdings kein Auswahl-, sondern in erster Linie ein Entwicklungsprozess. Entwicklung ist immer auch Chefsache, und zwar auf allen Führungsebenen. Jede Führungskraft in ihrer jeweiligen Rolle trägt nicht nur die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter, sondern zuallererst für die Entwicklung ihrer eigenen Führungsqualitäten.

Erforderliche konkrete Schritte für einen Führungsaudit sind:

• Vorbereitung der Führungskräfte und der Organisation auf diesen Prozess
• Entwicklung relevanter Evaluations-Kriterien, die eine Umsetzung der strategischen Ziele sichern
• Operative Umsetzung mit Hilfe externer Spezialisten und interner Führungskräfte als unternehmensinterne Bewerter
• Entwicklungsplanung für die beteiligten Manager und Wirkungscontrolling
• Ableiten von Konsequenzen für die Führungskultur und das Führungsmodell des Unternehmens
• Verstetigen dieses Prozesses als fortlaufende Investition in das Management Capital

Besonders wichtig für die Wirksamkeit eines Führungsaudits ist wie in allen anderen Dingen auch das konsequente Umsetzen der Erkenntnisse. Eine konkrete Entwicklungsplanung auf individueller Basis sowie ein regelmäßiger Check der eintretenden Wirkung sind erforderlich.

Wenn die Führungskräfte in diesem Sinne bewusst und proaktiv entwickelt und weiterentwickelt werden, verfügen Unternehmen über ein im Wettbewerb entscheidendes Differenzierungsmerkmal. Eine solche, gerade in schwierigen Geschäftssituationen, hochwirksame Führungskultur ist erfolgsentscheidend und auch nicht einfach vom Wettbewerb kopierbar. Es ist fast immer an allererster Stelle das Führungsteam und die gesamte Mannschaft, die über Unternehmenserfolg oder -misserfolg entscheidet. Gern unterstützen wir diesbezüglich mit unserer Expertise.

Ansprechpartner:
Gottfried Kohler und Rainer Siggelkow, siggelkow@mt-gmbh.de
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